Denkmalgeschützten Gebäuden neue Energie verleihen: Unser Projekt in Zschadraß
Projekte
18. November 2025
Ein denkmalgeschütztes Klinikgelände modernisieren, ohne seinen Charakter zu verändern - das war die besondere Herausforderung im Versorgungsgebiet Zschadraß.
Ein ehrwürdiges Gelände mit Geschichte, das nicht nur mit seinen Gebäuden, sondern auch mit Parkanlagen, Bäumen und Wegen unter Denkmalschutz steht. Jede technische Anpassung musste also sorgfältig geplant und eng mit den Behörden abgestimmt werden.
Komplexe Ausgangslage: Alte Technik, große Verluste
Das Klinikgelände stammt noch aus der Kaiserzeit. Seit der DDR-Zeit wurde das Klinikgelände zentral mit Wärme versorgt, zuletzt über eine Holzhackschnitzelanlage und einen großen Erdgas-Heizkessel. Die dazugehörigen Versorgungsleitungen stammten noch aus den 1970er-Jahren und verliefen teils oberirdisch, teils in alten Heizkanälen oder direkt im Erdreich. Grundlegend saniert worden waren sie noch nie.
Die Folge: Zwischen der zentralen Energieerzeugung und den einzelnen Gebäuden gingen rund 60 % der erzeugten Energie einfach verloren. Und jede noch so kleine Störung oder Wartung an der Heizzentrale bedeutete, dass alle Häuser kalt blieben. Für einen laufenden Klinikbetrieb mit zahlreichen zu versorgenden Patienten ein unhaltbarer Zustand.
Unsere Lösung: Dezentrale Wärmeversorgung mit System
Nach intensiver Planung – und in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz – entstand schließlich ein Konzept, das die historische Substanz respektiert und gleichzeitig die notwendige moderne Energieeffizienz ins Gelände bringt.
Die Idee: Eine eigene Heizzentrale für jedes Haus. Klingt aufwändig? Ist aber effizient. Denn so lassen sich Wärmeverluste minimieren, Ausfälle begrenzen und die Versorgung exakt steuern.
Stück für Stück nahmen wir die Umsetzung in Angriff:
Schritt für Schritt zur neuen Energieversorgung
Im Sommer 2019 verlegte der Gasnetzbetreiber iNetz neue Gasversorgungsleitungen auf dem Gelände und damit die Basis für das neue Konzept.
Ab Juni 2020 wurden die notwendigen Schornsteinanlagen denkmalschutzkonform an den Gebäuden errichtet - selbstverständlich ebenso denkmalgerecht im Erscheinungsbild.
Ab Herbst 2020 begannen wir mit der Installation der neuen Heizzentralen, die bis Sommer 2021 fertiggestellt wurden.
Jedes Gebäude erhielt eine moderne Brennwerttechnik, um die Energie bestmöglich zu nutzen und Wärme effizient und direkt vor Ort bereitzustellen.
In der größten Liegenschaft des Geländes kam zusätzlich eine leistungsstarke Kombination aus Brennwert- und BHKW-Technik zum Einsatz. Die im BHKW erzeugte Elektroenergie wird direkt in das Klinik-Stromnetz eingespeist und dort nahezu vollständig selbst verbraucht und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Eigenversorgung des Klinikverbunds.
Die Vorteile im Überblick:
→ Weniger Energieverluste: Durch die kurzen Leitungswege bleibt die erzeugte Wärme im Haus, statt ungenutzt in der Umwelt zu verschwinden.
→ Mehr Versorgungssicherheit: Fällt eine Anlage aus, betrifft das nur noch das jeweilige Haus, nicht das gesamte Gelände - und wird dank unserem 24/7-Service schleunigst wieder behoben.
→ Geringere Kosten: Der Brennstoffbedarf sinkt deutlich, ebenso die laufenden Betriebskosten.
→ Effiziente Eigenstromnutzung: Strom aus dem BHKW wird direkt genutzt, anstatt teuer eingekauft zu werden.
→ Bedarfsgerechte Steuerung: Jede Heizzentrale kann individuell bedarfsgerecht geregelt werden.
→ Rund-um-die-Uhr-Service: Unser Bereitschaftsdienst sichert die Energieversorgung des Klinikgeländes zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Fazit: Denkmalgerecht, effizient und zukunftsfähig ist möglich - und lohnt sich garantiert!
Das Ergebnis: Weniger Verluste, niedrigere Kosten und eine sichere Wärmeversorgung für jedes Haus der Anlage - aber vor allem das gute Gefühl, ein Stück Geschichte mit unserer Arbeit bewahrt zu haben.
Mit viel Abstimmung, Planung und Präzision ist es uns gelungen, ein historisches Klinikareal energetisch fit für die Zukunft zu machen und damit ein Vorzeigeprojekt erfolgreich abzuschließen.
Denn in Deutschland gibt es rund 660 000 Baudenkmäler (Stand 2018) und viele davon stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie das Klinikareal in Zschadraß. Unser Projekt in Zschadraß zeigt dabei beispielhaft, wie sich Tradition und Innovation ideal verbinden lassen und dass es möglich ist, Altes zu bewahren und durch technisches Know How dafür zu sorgen, dass es auch künftig noch lange Zeit erhalten bleibt.
So geht Energie mit Verantwortung – intelligent umgesetzt mit ESAM.
Wir danken dem Diakoniewerk Zschadraß für das Vertrauen und die erfolgreiche Zusammenarbeit!
Sie betreuen ein denkmalgeschütztes Objekt und suchen eine moderne, effiziente Energielösung?Dann sprechen Sie uns an oder schreiben Sie uns, wir beraten Sie gern. Gemeinsam finden wir eine Lösung, die schützenswerte Bauten mit moderner Technik vereint.


